Keine Zinsen fürs Geld?

    06.08.2019 - Die Zinswende ist abgesagt oder zumindest auf unbestimmte Zeit vertagt. In diesem laufenden Jahr sind laut EZB keine höheren Zinsen als bisher zu erwarten.
    Festgeld, Tagesgeld - das Ersparte bringt keine Früchte mehr. Ganz im Gegenteil, die Geldinstitute verlangen zunehmend Gebühren für ihre Dienste, um so die Strafzinsen der EZB zu kompensieren. Noch gibt es zwar keine negativen Zinsen für Sparer, aber dieses Damoklesschwert hängt bereits über unseren Köpfen.
     


    Mühsam nährt sich das Eichhörnchen: Zinshopping

    Wer die besten Konditionen für sein Erspartes abgreifen will, muss sich aufs Zinshopping verlegen. Das wird aber zunehmend erschwert, weil inzwischen über vierhundert Banken 0,00 Prozent Zinsen für das angebotene Tagesgeldkonto zahlen, also: nichts.

     

    Wieviel Geld gibt es fürs Geld?

    Eine Recherche des Vergleichsportals Verivox wertete tagesaktuell die Angebote für mehr als 800 Banken aus und nahm eine Anlagesumme von 10.000 Euro als Grundlage.
    Das Ergebnis: Durchschnittlich liegt der Zins bei 0,06 Prozent. Für 10.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto gibt es also am Jahresende 6 Euro Zinsen.
    Einige wenige Angebote sind attraktiver verzinst: Der Spitzenreiter bietet immerhin 0,86% (im obigen Beispiel: 86,40 am Ende des Jahres ...).

     

    Die Inflation frisst die Zinsen

    Das klingt schon nicht begeisternd, aber in der Rechnung fehlt noch ein großer Fresser: Die Inflation. Hier liegt die Rate (März 2019) bei 1,3 Prozent. Sprich: Das Geld auf dem Tagesgeldkonto verliert stetig an Kaufkraft.
    Es ist deshalb ratsam, seine Rücklagen in einer Geldanlage mit höheren Renditen zu parken und auf dem Tagesgeldkonto gerade mal das stehen zu lassen, was bei Bedarf für eine unerwartete Reparatur an Haus oder Fahrzeug benötigt wird.

     

    Festgeld allein ist keine Lösung

    Auf einem Festgeldkonto erzielen Sie bei einer zweijährigen Anlage durchschnittlich 0,27% Zinsen. Eine ganz leichte positive Realrendite werfen die besten Festgelder ab (z.B. eine Bank aus Lettland mit 1,45%) - aber auch damit ist nicht viel herauszuholen. Es geht also nur mit einem Mix der Anlageformen - beispielsweise mit Aktien.

     

    Ein gutes Geschäft: Ratenkredite

    Das Zinstief erfreut nur diejenigen, die sich Geld leihen. Ein Ratenkredit von 10.000 Euro mit vierjähriger Laufzeit liegt laut der Analyse von Verivox aktuell bei 4,7 Prozent, das heißt, Kreditnehmer zahlen heute im Schnitt 356 Euro weniger als vor fünf Jahren für ihr Darlehen.

     

    Kontowechsel als Minimallösung

    Noch gibt es für Privatsparer keine Negativzinsen, aber dafür drehen die Geldinstitute den Regler »Gebühren« auf.
    Banken verdienen nichts mehr daran, dass Verbraucher ihr Geld bei ihnen parken. Der Zinsüberschuss ist Vergangenheit, jetzt müssen Geschäftsbanken Gebühren für das Geld zahlen, das sie auf ihrem Konto bei der EZB liegen haben.
    Die oft kostenlosen Girokonten der Kunden werden damit für Geldinstitute zum lästigen - und teuren - Gepäck.
    Resultat: Die Gebühren für die Kontoführung steigen an. Ein Kontowechsel kann sich also lohnen.

     

    Wie gehe ich bei einem Kontowechsel vor?

    Giro- und Tagesgeldkonto lassen sich kostenlos jederzeit kündigen - formlos schriftlich oder bei der Filiale vor Ort.
    Gehen Sie beim Umzug Ihres Kontos unbedingt methodisch und gründlich vor, damit keine Fehlbuchungen, finanziellen Engpässe oder gar eine Übergangsphase ohne aktives Konto passieren. 

    Fragen Sie, ob das neue Bankinstitut einen Umzugsservice anbietet. Hierbei werden von der Bank alle verfügbaren Daten der alten Bankverbindung übernommen und oft auch das alte Konto gekündigt.

    Checkliste Kontokündigung:

    • Gibt es eine Kündigungsfrist? (Sie darf nicht länger als einen Monat betragen.)
    • Ändern Sie die Daueraufträge/Lastschriften.
    • Die alte Kredit-/EC-Karte sollten Sie an die Bank zurückgeben oder vernichten.
    • Gleichen Sie Ihr altes Konto aus, denn der Dispo wird nicht übernommen.
    • Tagesgeldkonto: Passen Sie den Freistellungsauftrag für das alte Konto an und erteilen Sie einen neuen für das neue Konto.
       

    Unser Tipp: Führen Sie das alte und das neue Konto noch zwei Monate (mindestens) parallel. So können Sie sichergehen, dass alle DA und Lastschriften auch im Übergang funktionieren.


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